Minden, Kampstr. - Bulawayo, Zimbabwe

Mural Global in Minden
Juni 2000, Wandbild am Kaufhaus Hagemeyer, Kampstraße; Fläche 10 x 15m

Organisation:
Info-Zentrum 3. Welt e.V.  

Kooperationspartner:
Agenda-Büro, Kunst- und Kulturvereinen, Agenda-Büro, Kultur-Büro, Kinder- und Jugendkunst Schule „lille kunterbunt“ Weltladen Minden

KünstlerInnen:
Charles Bhebe, Bulawayo, Zimbabwe und KünstlerInnen aus den Kunst- und Kulturvereinen

Stadt Minden


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Das Bild am Kaufhaus Hagemeier


„Visionen für die Zukunft“

Mindener Künstlerteam
Im Frühjahr 2000 beginnt die Wandmalaktion mit zwei Wochenendworkshops, um eine Skizze zu entwerfen. Diese ist erforderlich, da sowohl die Stadtverwaltung als auch die Inhaber des Kaufhauses Hagemeyer, an dem das Wandbild enstehen soll, ihr Einverständnis geben wollen. Die Verwaltungskonferenz, das Bauamt, der Bauausschuß und der Kulturausschuß befassen sich im Vorfeld mit der Wandmalaktion. Keine Einwände! Der zimbabwische Künstler Charles Bhebhe und 8 Mindener KünstlerInnen, teilweise mit unterschiedlichem zeitlichen Engagement, können sich auf die Wand „stürzen“.
Im Juni 2000 entsteht bei der Warenanlieferung vom Kaufhaus Hagemeyer in absoluter Innenstadtlage das öffentliches Wandbild. Es greift gemäß der Agenda 21 die ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und globalen Fragestellungen der heutigen Zeit auf und bringt sie der Mindener Bevölkerung näher. Dabei ist die Diskussion um das „Leitbild Stadt Minden“ mit berücksichtigt.


Die letzten Korrekturen
Im Mittelpunkt stehen Weser und Mittellandkanal sowie die Fußgängerbrücke von Kanzlers Weiden zur Weserpromenade. Auf dieser „Brücke der Verbindung“ werden soziale Bezüge hergestellt. Die Verantwortung der Wirtschaft bei der Lösung von Zukunftsfragen wird in Form der Eisenbahnlinie und der Weltkugel eingefordert. Die große Sonne strahlt Hoffnung und Zuversicht aus und soll den Ländern des Südens ökologisch sinnvolle Energie bringen. Die Windkraft in Verbindung mit den historischen Windmühlen des Kreises Minden-Lübbecke bringt das Thema erneuerbarer Energien in den Ländern des Nordens ins Gespräch. Auf der Fußgängerbrücke erscheinen die in der Agenda 21 wichtigen Personengruppen: Kinder, Frauen, Behinderte und alte Menschen. Auf der Brücke wird durch eine(n) Handballspieler(in) die Bedeutung des Sports eingebracht. Nur der Ball fliegt zurück in Richtung des „vernachlässigten“ rechten Weserufers. Die beiden Frauen im Vordergrund sollen zum einen die Stellung der Frau in der Gesellschaft hervorheben, zum anderen darauf hinweisen, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung nur durch Gespräche und Diskussionen möglich ist. In der Skyline im Hintergrund taucht nicht das für das Mindener Land wichtige Denkmal „Kaiser Wilhelm“ auf, sondern der Zuckerhut von Rio, dem Ausgangspunkt der Agenda 21. In der Sonne, die gleichzeitg Uhr ist, tauchen zwei Schlangen als Zeiger auf: Symbol für die Kraft des Lebens. Die steht auf fünf vor zwölf. Da dieser Begriff sehr vergriffen ist, wird das Spiegelbild gewählt. Genaues Hinsehen ist also angesagt.

Minden Einweihung mit Bier und Rockmusik
Am 28.9.00 wird das Wandbild mit einer Party eingeweiht. Noch am Morgen werden mit einem Hubwagen auf 12 Meter Höhe letzte Korrekturen vorgenommen, die nach dem Abbau des Gerüstes erforderlich werden. Am Abend geht mit über 400 Menschen, einer afrikanischen und einer deutschen Musikgruppe bei Sekt, Wein und türkischem Essen so richtig die Post ab. Am 12.8.00 wird das Projekt mit einer „Weltnacht“ im Mindener Bürgerzentrum zumindest in Deutschland abgeschlossen. Im Jahr 2001 ist eine „partnerschaftlichen Rückmalaktion“ in Bulawayo/Simbabwe, der Heimatstadt von Charles Bhebhe geplant. Da das Informations-zentrum 3. Welt Minden e.V. seit 20 Jahren über den Weltfriedensdienst/Berlin Kontakte zu Projekten in Simbabwe hat, ist eine Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Minden und Bulawayo angeregt worden. Vom Mindener Wandbild gibt es eine kleine Postkartenserie.
Die Wandmalaktion ist auf breite Zustimmung bei der Mindener Bevölkerung gestoßen. Das Medieninteresse war enorm. Kritik: Das Bild ist zu harmonisch und zu schön. Sollte es aber auch sein.


Organisatoren, Künstler und Entwurf
Die Wandmalakteure: Charles Bhebhe aus Simbabwe, Anja Richter, Peter Küstermann, Regine Klapprodt, Iris Blaschke, Ulrike Pohl, Klaudia Czichorowsky, Sebastian Lampert und Kader Aggad, alle Minden.

Organisation und Durchführung: Informationszentrum 3. Welt Minden e. V., Stefan Straube-Neumann, Brüderstr. 3, 32423 Minden, Tel. u. Fax 0571/24417 - wl-minden@gmx.de


Hier gehts zu den aktuellen Seiten des Projekts: www.reinsch-minden.de/wl/index.html


Minden Einweihung



Unterstützer:Staatskanzlei NRW, Stadt Minden, EU-Mittel und Sponsoren: Hagemeyer Minden, Kühn Boden und Farben Nordhemmern, Brillux Farben Münster, Bus-Bremmert, Edeka Minden-Hannover, J.C.C. Bruns-Mindener Tageblatt, EMR Minden, Info-Zentrum 3. Welt Minden

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