Hamburg Eimsbüttel - Valparaiso / Chile
In Hamburg sind 4 Wandbilder mit 4 Ländern geplant.
Am 16. Oktober 1999 wurde in Hamburg-Eimsbüttel ein Wandbild zur Agenda 21 dem Stadtteil übergeben. Es handelt sich um das erste von insgesamt fünf Wandbildern, die bis Ende nächsten Jahres in der Hansestadt von der Wandkunstgruppe BILDNETZ und dem Verein peeng e.V. im Rahmen der von Farbfieber e.V., Düsseldorf initiierten Wandmalkampagne realisiert werden.
Unter den Gästen der Feier befanden sich u.a. der Staatsrat der Umweltbehörde, Herr Michael Pollmann, und die Stellvertreterin des spanischen Generalkonsuls in Hamburg, Frau Sanchez. Für einen festlichen Rahmen sorgte der seit langem in Hamburg lebende chilenische Sänger und Gittarist Antonio Perez mit seinen Darbietungen. Das ca. 125 m² große Bild zum Thema Wasserkreislauf wurde von dem Hamburger Künstler Eckart Keller und seinem spanisch-chilenischen Kollegen Alvaro Montané aus Barcelona in 17 Tagen an einer Hauswand in der Sartorisustraße/Ecke Müggenkampstraße fertiggestellt. Hierzu berichtet der Hamburger Künstler: „Ende Juli hatte ich Alvaro in Barcelona besucht, um mit ihm das Projekt voran zu bringen. Dort lernte ich ihn und seine Arbeiten besser kennen. Ich war fasziniert von der Klarheit seiner Formgebung und seiner Farbwahl. Eine Figur, die in den Fensterrahmen meines Gästezimmers in seinem Atelier geritzt war, regte mich spontan zu einer ersten Ideenskizze an. Alvaro griff diesen Gedanken auf und wir arbeiteten umgehend mehrfache Variationen und dann eine optimierte Fassung aus. Diese wurde später die Grundlage für den Maßstabsentwurf. Ende September kam Alvaro dann nach Hamburg und wir setzten das Bild in sehr kurzer Zeit um. Zum Glück spielte das Wetter in diesem Herbst voll mit, und wir hatten viele Helferinnen und Helfer, die uns bei der Realisierung organisatorisch unterstützten.“ Das Bild stellt den Wasserkreislauf dar. Damit wird einer der zentralen Grundstoffe des Lebens thematisiert und ein unmittelbarer Bezug zu einem der Themen der Agenda21 hergestellt. Hierbei nimmt das Wandbild eine übergeordenete Perspektive ein: z.B. wird eine abgebildete Stadt lediglich als ein Element neben anderen innerhalb eines Gesamtprozesses sichtbar. Neben die Darstellung dieses globalen Zusammenhangs tritt die Personifizierung in Gestalt von Wassergöttinnen, die der Bedeutung des „Lebensstoffes Wassers“ gerecht wird. Eckart Keller führt dazu aus: „Es ging uns darum, den Wasserkreislauf, der eine der Grundlagen der uns bekannten Form von Leben ist, einen mythologischen Ausdruck zu verleihen. Die Wassergöttinn steigt zusammen mit Wirbeln auf der linken Seite des Bildes empor. Die Wirbel stehen für kleinste subatomare Energiewirbel als Bausteine aller Materie wie auch für Makrostrukturen, die auf globaler Ebene das Wetter formen. Die Wassernixe hat in der Luft eine Art Vogelkopf, sowie Krakenarme, die an den Enden wie Duschen Wasser ausspeien. Dieses Wasser spritzt durch den Raum, der aus Elementen besteht, die zugleich atomare Teilchen wie auch Sterne sind , auf den Bereich der Zivilisation, des Konsums: eine Stadt in einem Wasserbecken. Aus dem Becken fließt ein schwarzer Abwasserstrahl, der von Mikroben umgeben ist, die auch wieder eine Mirkowelt darstellen, aber auch riesige Pflanzen sind. Der Wasserstrahl verwandelt sich im Reinigungsprozeß in eine zweite Nixe, die den Kreislauf im Anschluß an die erste Figur schließt.“
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