Alzey - Pinar del Rio,Cuba
Ein Tor zur Welt
Organisation:
Daniela Tagliaferri / Wolfgang Fischer
Kooperationspartner:
Farbfieber
KünstlerInnen:
Humberto Hernandez Martinez, (Cuba), Klaus Klinger (Düsseldorf) mit Unterstützung von Mary Cary (Cuba), Paola Ramirez (Colombia),Citlali Sorena (Mexico),
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Alzey, Marktplatz |
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| Alzey, Künstler: Humberto Hernandez, Cuba, Klaus Klinger
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| Eines der vielen gemeinsamen Essen
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Das erste Wandbild 1999 zur Agenda 21 war für Alzey, einer mittelgroßen Stadt in Rheinland-Pfalz, ein Ereignis. Die Künstler Humberto Hernández Martinez und Klaus Klinger arbeiteten und lebten zusammen mit Helfern aus Mexiko, Columbien und Cuba fünf Wochen auf Einladung der lokalen Organisatoren Daniela Tagliaferri und Wolfgang Fischer in Rheinhessen.
Drei Wochen lernten sie in Gesprächen mit lokalen Initiativen, Künstlern und Vertretern der Stadt die Region kennen.
| Detail
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Der Museumsdirektor Alzeys führte die Künstler durch die Stadt und sein Museum und machte sie mit der Geschichte und der aktuellen Situation bekannt. Ergänzt wurden die Informationen vom Altstadtverein, der seit Jahren um den Erhalt historischer Bauwerke kämpft. Nach Versammlungen und Vorgesprächen entwarfen die Künstler ein "Tor zur Welt".
Die Künstler wählten die Form eines Tores aus mehreren Gründen. Bisher riegelte das Burggrafiat die Straße wie eine Sackgasse ab. Das Tor schafft optisch einen Durchbruch und öffnet den Blick auf "Eine Welt". Gleichzeitig erinnert es an ein historisches Tor, das nebenan abgerissen wurde und an die Burgtore in der über 1800 Jahre alten Geschichte Alzeys.
| Rotoren (Detail)
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Tore symbolisieren Öffnung, Kommen und Gehen, Geben und Nehmen. Tore können aber auch geschlossen werden, es gibt Torwächter und es gibt Reisende, Flüchtlinge und Asylsuchende. Durch das Tor kann man bis zur Insel Cuba am Horizont sehen, eine Einladung partnerschaftliche Beziehungen zu diesem Land, aber auch zu allen anderen Ländern dieser Erde aufzubauen.
Es ist ein Blick auf eine widersprüchliche Welt und auf die eigene Geschichte.
Fossilien, die man in der Erde Alzeys findet, mehr als 35 Millionen Jahre alt, eine Thora, die an 1936 zerstörte jüdische Synagoge erinnert.
| Die Thora (Detail)
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Die eine Säule des Torbogen stützt eine Weinflasche, Wein der den Reichtum dieser Region begründet, aber auch zu einer Monokultur geführt hat, mit ökologischen Folgen. Ein Autobahnkreuz wirft seinen Schatten auf die Landschaft. Auf der anderen Seite beginnt ein alter Baum zu Grünen, auf einem versiegelten Boden wächst es wieder. Die Wolken symbolisieren Bewegung und Veränderung.
| Ferienkinder besuchten das Wandgemälde und entwarfen eigene Bilder.
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Der Entwurf wurde bei der Eröffnung einer Ausstellung cubanischer Kunst im Burggrafiat vorgestellt. Da sich die Wand an der Einkaufsstraße befindet, gab es viele Gespräche und Diskussionen mit Passanten. Nachbarn brachten Kaffee oder spendeten Geld für das Projekt. Kurt Büttner, ein Kameramann aus Alzey war so begeistert, daß er den Arbeitsprozeß täglich dokumentierte.
Die Presse berichtete regelmäßig über den Stand der Arbeit und vor dem Wandbild fanden Malaktionen mit Kindern statt. Eingeweiht wurde das Wandbild vom Bürgermeister unter Beteiligung der Theatergruppe Janus und vieler Bürger am 7. August 1999. Alzey hat jetzt einen "Agenda" Beauftragten.
Im Januar 2000 entstand das Gegenbild in Cuba. (siehe Pinar del Rio)
| Ein Tor zur Welt (Detail)
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