Kamen - Leon, Nicaragua
Wandbild an der Gesamtschule Kamen, Realisation: Juni, Juli 2002
Organisation:
Gesamtschule Kamen
Kooperationspartner:
KünstlerInnen:
Daniel Pulido, Nicaragua, Peter Tournée, Lünen
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Kamen vorher |
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| Kamen Schule
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Wandbildprojekt Gesamtschule Kamen
(Fotos kommem noch)
Die Stadt Kamen hat sich jetzt in die über die Welt verstreuten Städte eingereiht, die ein Wandbild im Rahmen der Farbfieber-Initiative MURAL GLOBAL vorweisen können. Am 07. Juli 2002 konnte das Gemeinschaftswerk von Daniel Pulido (Leon) und Peter Tournée (Lünen) der Schulöffentlichkeit übergeben werden. Bis zu diesem Festtag war es ein langer Weg...
| Kamen in Arbeit
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Anfang 2001 erfuhr der Kamener Gesamtschullehrer Klaus Goehrke bei einem Treffen in Düsseldorf, in dem es unter Leitung des Werbegrafikers Uli Wiegner um die Vorbereitung einer Ausstellung "30 Jahre Gesamtschule NRW" ging, von MURAL GLOBAL. Sofort standen ihm die kahlen Außenwände der Kamener Gesamtschule vor Augen, und es traf sich günstig, dass Klaus Klinger vom Verein Farbfieber ihn darauf hinwies, dass auch der Stadt Kamen, weil sie sich in der lokalen Agenda 21 engagiert, ein Angebot von Agenda-Transfer gemacht worden sei. Die Bemühungen, in Kamen Unterstützung für das Wandbildprojekt zu bekommen, zogen sich über ein Jahr hin, aber im Frühjahr 2002 war es soweit: Der Antrag der Stadt lag in Bonn bei Agenda-Transfer vor, die Finanzierung war gesichert. Jetzt war Eile geboten, denn das Projekt musste bis Ende Juni abgerechnet sein. Zunächst waren geeignete Künstler zu finden.
| Kamen, Künstler
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Im Internet konnten wir uns über die mehr als 70 weltweit vorhandenen Wandbilder von MURAL GLOBAL informieren, und uns stachen besonders die Werke von zwei lateinamerikanischen Malern ins Auge, Abel Morejon Gala (Cuba) und Daniel Ricardo Pulido Ortiz (Nicaragua). Mit Hilfe von Klaus Klinger klappte es überraschend schnell, den Kontakt mit Daniel Pulido herzustellen, der im Sommer 2001 in Lippstadt ein großes Wandbild gemalt hatte.
Am 14. Mai traf seine Zustimmung in Kamen ein, und es war gewiss, er würde im Juni in Kamen malen können. Schnell war auch ein heimischer Künstler gefunden, zumal es in Kamen eine rege Gruppe des Berufsverbandes Bildender Künstler gibt. Peter Tournée aus Lünen wurde gewonnen, der im Kamener Stadtbild schon durch Großplastiken Akzente gesetzt hatte.
| Kamen, det.1
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Ein Problem ergab sich unerwartet dadurch, dass ein großer Teil der vorgesehenen Außenwand der Schule verklinkert war, so dass auf den Klinker zunächst bemalbare Platten aufgebracht werden mussten, was die Kosten des Projektes in die Höhe trieb. Aber die Städtische Sparkasse sprang ein, und das lokale Handwerk (federführend Malermeister Rainer Spauke) zeigte sich kurzfristig in der Lage, alle Probleme zu lösen. Am 13. Juni, dem Anreisetag von Daniel Pulido, war alles vorbereitet. Auch die Kunstlehrer der Gesamtschule machten sich mit ihren Schülerinnen und Schülern bereit mit zu malen. Ein Klassenraum mit Außenzugang zum Malgerüst wurde kurzer Hand zum Atelier umfunktioniert.
Die beiden Künstler merkten bald, dass die menschliche und fachliche Verständigung ihnen leicht fiel, "die Chemie stimmte" (Peter Tournée). In der Planungsphase ergab sich schnell ein Konzept. Da die gesamte Fläche in vier übereinander gestufte Teilflächen und zwei Seitenflächen aufgegliedert war, entstand die Idee, von zwei Seiten auf die Mitte zu und von der Mitte stufenweise nach oben zu malen.
| Kamen, det.2
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So konnten sich Abstrakt und Gegenständlich, Alte und Neue Welt, Reich und Arm, Nord und Süd begegnen, um dann tragende Prinzipien des Projektes und der Schule gemeinsam zu realisieren: Eintreten für eine Gesellschaft ohne Gewalt und Rassismus, den Erhalt der Umwelt, die Zusammenarbeit in der Einen Welt. Immer wieder kamen Schüler einzeln und in Gruppen in den Atelierraum, um sich mit Daniel über Nicaragua und seine Mission zu unterhalten. Auch zu Streitgesprächen kam es, wenn einzelne Motive zunächst als zu krass erschienen und in Frage gestellt wurden.
Als es dann auf das Gerüst ging, waren zahlreiche Schüler, besonders aber Schülerinnen bereit mitzuwirken. Die Maler scheuten auch Regengüsse nicht und standen bei jedem Wetter draußen auf dem Gerüst. Zügig wurden die Grundfarben aufgetragen, dann ging es an die Gestaltung der Motive. Die Zeit drängte, denn für den 11. Juli war Daniels Rückreise gebucht, weil er anschließend in seinem Heimatland in der Stadt Tipitapa für ein Wandbildprojekt erwartet wurde.
| Kamen, Einweihung
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Dass dann schon am 7. Juli, noch vor der Fertigstellung, die Bildübergabe gefeiert werden sollte, das hing mit einem Termin der lokalen Agenda 21 zusammen, die landesweit zu einem Johannesburg-Aktionstag aufrief. Der Kreis Unna plante zusammen mit der Stadt Kamen an der Gesamtschule eine Veranstaltung, in die die Wandbildübergabe als besonderes Ereignis einbezogen werden konnte.
Hunderte waren anwesend, die Sonne schien wie bestellt, als Bürgermeister und Schulleiter das Wandbild übergaben. Das Anliegen der Agenda 21 wurde dabei gebührend gewürdigt. Daniel Pulido führte unter großem Beifall aus, dass unser Planet immer mehr zusammenrückt und dass die Kunst dabei eine wichtige Aufgabe hat: sie kann die Menschlichkeit globalisieren. "Menschenwürdiges Leben in Einklang mit der Natur" titelte eine Tageszeitung ihren Bericht. Die Gesamtschule Kamen freut sich über das Bild, das vielen Schülergenerationen die Identifikation mit ihrer Schule garantiert.
Kontakt: Klaus Goehrke, Gesamtschule Kamen
Gutenbergstr. 2 - 59174 Kamen
Tel.: 02307/974310 Fax: /974348
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