Peine - Santiago de Cuba
Kein Mensch ist illegal
Bemalung eines LKW`s, Juli 2000
Organisation:
VNB - Büro Agenda 21
Gabriele Janecki
Kooperationspartner:
KoPra, Projektwerkstatt Umwelt und Entwicklung
KünstlerInnen:
KoPra e.V., Karsten Meier und Susanne Hesch, José Seoane Hernandez, El Cobre, Santiago de Cuba
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| Der LKW
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| Die Rückseite des LKW´s
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Während des Niedersachsentages in Peine vom 10.-12. Juni 2000 konnten Tausende von Menschen das Wandmalprojekt „Clandestino Illegal„ besichtigten. In dieser Zeit stellten die KünstlerInnen José Chino Seoane aus Cuba und Karsten Meier und Susanne Hesch vom Bildungsverein für Kulturoffenisve Praxis – KoPra e.V. aus Braunschweig für alle sichtbar ein Bild zur Agenda 21 fertig. Das „Wandbild„ entstand auf den Außenflächen eines Großraumtrucks, der in Zukunft als mobile Erlebnisausstellung zum Thema Flucht, Migration, Illegalität in Europa eingesetzt wird.
Koordiniert wurde das Projekt vom VNB – Verein niedersächsischer Bildungsinitativen, der ebenfalls der Gesamtkoordinator aller in Niedersachsen entstehenden Wandmalprojekte ist.
| Viele Gäste bei der Einweihung
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Ein besonderes Anliegen der Agenda 21 ist die Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen und die Beteiligung aller Menschen an politischen und gesellschaftlichen Prozessen.Eine der wichtigen Gruppen unserer Gesellschaft, die leider nur selten und oftmals völlig unzureichend an öffentlichen Entscheidungen beteiligt wird, sind Migrantinnen und Migranten. Von daher bezieht sich das „Wandbild„ der internationalen Künstler auf die Themen Flucht, Migration und den Aufeinanderprall verschiedener Kulturen in Europa und wirbt für Gerechtigkeit, Toleranz und Völkerverständigung.
| Der LKW wurde in einer Halle bemalt
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Der LKW, der die Grundlage des großflächigen Kunstwerks liefert, wird in einem nächsten Schritt mit einer multimedialen Ausstellung zu eben diesen Themen ausgestattet werden. Insbesondere Jugendlichen sollen durch diese Form angeregt werden, sich mit den Themen zu beschäftigen.
Diese geschieht in Form eines Hörspiels, mit dem die BesucherInnen durch die Ausstellung geleitet werden. Inhalt des Hörspiels ist – verkürzt – die Geschichte einer jungen Frau aus Deutschland, die sich während ihres Spanienurlaubs in einen jungen Mann verliebt hat. Dieser ist Marokkaner und als illegaler Flüchtling in Spanien in der Landwirtschaft tätig. Sie lernt seine Lebenssituation kennen und berichtet, wieder zu Hause, ihrer Freundin von den Verhältnissen, in denen illegal in Europa lebende Menschen sich aufhalten müssen – schlechte Arbeitsbedingungen, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Ausgrenzung, Einsamkeit...
| Das Fest in Peine
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Die beiden Freundinnen informieren sich im Internetcafé über die Situation von Flüchtlingen in Europa. Die BesucherInnen der Ausstellung können dieses im Anschluss an das Hörspiel ebenfalls tun, denn in dem LKW wird auch ein kleines Internetcafé eingebaut sein.
Die Thematik der Ausstellung wurde von den KünstlerInnen in vorheriger Absprache mit den OrganisatorInnen der Ausstellung (VNB und Projektwerkstatt Umwelt und Entwicklung) als großflächiges Gemälde dargestellt.
Zu sehen sein wird das Kunstwerk nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern, da der Ausstellungstruck auch in Spanien zum Einsatz kommt. Für das Projekt besteht ein Kooperation des VNB und der Projektwerkstatt Umwelt und Entwicklung mit einer Frauengruppe aus Almeria, die sich mit Migrations- und Flüchtlingsfragen beschäftigt.
Zu besichtigen war die Malaktion vom 10.-12. Juni in Peine in der Echternstraße. Die VeranstalterInnen und KünstlerInnen diskutierten in dieser Zeit ihre Aktion und die Themen der Agenda 21 mit den interessierten Besucherinnen und Besuchern des Niedersachsentages.
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