Bombay - Köln
Bombay, India, enero 2001
Die ausgewählte Hauswand in Bombay liegt im sogenannten „Art District“ inmitten von historischen Gebäuden kolonialer Prägung an einer markanten Straßenkreuzung. Die Wand selbst ist allerdings recht unscheinbar und gehört dem Besitzer des Skyber Restaurant.
Es ist nicht das vorrangige Ziel, eine Dekoration für die Wand zu schaffen, sondern ein Stück Malerei im Straßenbild erscheinen zulassen, etwas das an dieser Stelle unvermutet und irritierend wirkt, sich aber dennoch in die umgebende Architektur einfügt.Durch die gewählten Farben von hellblau bis grün sollen Assoziationen zum Thema Wasser, Meer, Veränderlichkeit, im Fluß sein, aufkommen. Die Gestaltung der Wand ist gedacht als Pendant zu der „indischen Wand“ in Köln, die im Sommer 2001 von Niteen Gupte gestaltet werden wird (siehe Köln). So wie er Bezug nimmt auf Gesehenes in seiner indischen Heimat und dies nach Deutschland transportiert, so soll umgekehrt etwas Typisches aus Köln, hier der hellgrüne Anstrich der Rheinbrücken und seine Reflexfarben im Wasser visuell thematisiert werden. Das Konzept dieser Zusammenarbeit wird durch eine begleitende Ausstellung im Artist ´s Center Ador House in Skizzen und Entwürfen der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Video- Dokumentation der Entstehung des Wandbildes einschließlich Planungsphase und Reaktionen der Betrachter ist von dem erfahrenen Fernsehjounalisten Werner Müller übernommen worden, der sich zur Zeit auch in Bombay aufhält. Wichtige Kooperationspartner vor Ort ist neben dem Goethe Institut vor allem die Jindal Foundation, die sich als renommierte Stiftung für Kunstprojekte einsetzt und bürgernah z.B. mit der Kala Ghoda Association zusammenarbeitet, welche als Verbund verschiedener Galerien, Museen und Institutionen das jährliche große Kunstfestival in diesem historischen Stadtteil Bombays veranstaltet.( www.artindia.co.in) Die Künstlerin Sybille Pattscheck arbeitet in Köln als Kunstpädagogin und freie Malerin. „ erst gelb, dann grün, dann blau, dann rot: beim Malen suche ich nach Farben und Farbtönen. Ich versuche, natürliche, unnatürliche, durchsichtige und undurchsichtige, matte und glänzende, häufige und seltene, zwielichtige und unzwielichtige und viele andere Farben zum Bild werden zu lassen....es geht mir um die Wirkung von Farbe und Licht. Die intensiv leuchtenden Farbflächen sollen den/die Betrachterin emotional ansprechen und Erinnerungen an erlebtes Licht und Farbphänomene wachrufen.“ „nur auf den ersten Blick erscheinen meine Bilder einfarbig oder monochrom. Tatsächlich verbinden sich viele verschiedene Farbnuancen schließlich zu einem komplexen Farbeindruck, zu der „gefundenen“ Farbe". Für die Künstlerin ist das Projekt in Bombay eine ganz besondere Erfahrung, zum ersten Mal außerhalb von Europa ihre Arbeiten vorstellen zu können. Sie hofft auf einen regen Austausch mit Künstlern und Gesprächspartnern vor Ort. Die Rheinbrücken von Köln sollen nicht nur als Inspiration für ihr Wandgemälde stehen, sondern auch im direkten Sinne als Brücken der Verständigung über Kontinente hinweg.
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