Neuss - Kolumbien
Bunker, Adolf-Flecken-Straße / Gielenstraße
Realisierung: 15. August - 15. September 2000
Einweihung: Samstag, 16. September 2000, 15.00 Uhr
| Mural en Neuss
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Das Wandbild ist fertig!
| Neuss boseto
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| un lado
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Zur Eröffnung am Samstag waren über die Zeit immer so fünfzig Leute da, insgesamt fast achztig! Und das bei 16°C und Regen! Der Landrat sprach ein paar nette Worte, dann wir zwei Promotorinnen und Thomas Uphus, der Neusser Künstler. Konsens bei allen dreien: das Projekt hat sehr viel Spaß gemacht, unsere Nord - Süd - Ost - Beteiligung war sehr spannend und hat allen viele neue Blickwinkel, Ideen, Lebenswelten eröffnet. Trotz des Zeitdrucks ist es ein ganz tolles Bild geworden.
| detalle 2
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Gestaltung des Bunkers an der Ecke Gielenstraße /Adolf – Fleckenstraße in Neuss
Das Bild beschäftigt sich mit dem modernen Lebenswandel. Jeder ist täglich tausenden von Reizen ausgeliefert. In den Medien werden immer neue Ideale geschaffen, Träume erweckt. Die Werbung arbeitet oft mit der vollkommenen Natur und knüpft an Sehnsüchte nach der heilen Welt an. Aber diese Welt ist nicht real. Unsere Umwelt wird nicht mehr gewürdigt, als Nahrungslieferant oft vergessen, so z.B. daß das Fischstäbchen mal gelebt hat. Die Symbolkraft von Tieren ist völlig aus dem Bewußtsein verschwunden.
| Detalle
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So greift das Bild unsere neuen Symbole auf und verbindet sie mit den präkolumbianischen Elementen. Das Bild zeigt den Condor als (mittlerweile vom Aussterben bedrohten) Himmelsboten, den Jaguar als Kraftspender für neue Ideen, aber auch unsere Kuh, die eher mit Schokolade als mit Milch, Käse oder Fleisch in Verbindung gebracht wird. Andere Symbole sind das Zeichen des Dualen Systems und der Strichcode.
| detalle 3
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Ein eindringliches Bild bietet der stumme Mensch mit weit ausgerissenen Augen. Ihm ist es nicht möglich, sich vor all den Reizen, die ihn umfluten, zu schützen. Durch seine Kopf krabbeln Schaben, die alles sein können; Träume, fixe Ideen, destruktive Pläne, Kurioses, Ängste oder auch derart viele Aufgaben, daß er nicht mehr zur Ruhe kommt. Jedem Menschen stehen unzählige Möglichkeiten offen, die Wahl aber nimmt ihm niemand ab.
Ein weiters Element des Motivs ist die Brücke zwischen Neuss und Kolumbien. In der meisten Zeit unbewußt, verbindet uns mehr, als wir denken.
Uralte lateinamerikanische Symbole befinden sich unerkannt in unserem Geldbeutel, wie z.B. das auf den Chips der Telefonkarten oder Strichzeichen auf unseren Geldscheinen.
| en trabajo
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Aber auch direkte Verbindungen wie der Konsum von Kaffee oder der wunderschöne Blumenstrauß, der hier Freude schenken, aber in Kolumbien den Frauen, die in dieser Branche arbeiten, viel Leid bringen. Mißgebildete Kinder werden geboren, die Frauen leiden unter vielerlei Hautkrankheiten, aufgrund der verwendeten Chemikalien. Die Übergriffe der Vorgesetzten oder ihrer Söhne auf Arbeiterinnen sind häufig, aus den Vergewaltigungen entstehen oft Kinder, die nie gewollt waren.
| los pintores
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Das Wandbild soll aber nicht deprimieren, sondern zur Auseinandersetzung aufrufen. Jeder hat eigene Erfahrungen, die mit einfließen, jeder geht anders mit der täglichen Reizüberflutung und mit seinen Chancen um.
Jeder sieht sein eigenes Bild!
Jugendwandbild
Am 22. und 23. September fand im Haus der Jugend, Neuss, ein Jugendfestival statt. In diesem Zusammenhang wird eine Giebelwand zum Thema "Jugend - Globalisierung - Umwelt" bemalt bzw. besprüht.
Das Bild entsteht im Rahmen des Agenda 21-Gedankens mit Unterstützung der Stadt Neuss und der NEWI.
Kontakt:
Das Haus der Jugend Neuss e.V., Hamtorwall 18, 41460 Neuss, Tel. & Fax: 02131 / 21555
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